Hokuspokus um ein bezauberndes Fräulein
Das musikalische Lustspiel „Bezauberndes Fräulein“ in Bergisch Gladbach

 

Die Geschichte startet in einer abseits gelegenen Landhütte, dort lernt der Zuschauer Felix, einen arbeitslosen Maler, Rosette, seine etwas dümmliche Freundin und Paul, einen Beamten, dessen Leben ziemlich langweilig ist, kennen.

Paul ist mit Luise, der Tochter seines Direktors verlobt und erwartet sehnsüchtig die Ankunft der geliebten und ihres Vaters.

Gestört wird die Vorfreude durch eine, von Felix inszenierte, Autopanne eines stinkreichen Schokoladenfabrikanten und seiner Tochter Annette.

Das Töchterchen ist gezwungen die Nacht in dem Haus zu verbringen, während der Herr Schokoladenkönig ein neues Auto aus der Stadt holt.

Paul und Annette streiten sich, Annette ist Paul zu arrogant, und diese findet Gefallen daran Paul zu ärgern.

Am nächsten Morgen werden Rosette und Annette, die gerade ausgelassen über Pauls Frauengeschmack lästern, ausgerechnet vom Herrn Direktor überrascht! Diese verfängliche Situation veranlasst den Vater, Luises Verlobung aufzuheben.

Felix sieht seine Chance für weitere Manipulationen, und beginnt sich richtig auszutoben. Wer am Ende mit wem zusammen sein wird, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, denn diese Show ist einen Besuch wert!

Paul Matic als Paul glänzt mit einer Stimme, die wie für die klassischen Lieder von Ralph Benatzky geeignet scheint. Schauspielerisch vermittelt er genau die richtige Blässe, die seine Rolle benötigt!

Die mondäne Annette wird von Susanne Eisenkolb sehr gut verkörpert, sie beweist, dass sie in allen 3 Sparten, die das Musical erfordert, bestens zurechtkommt.

Uli Scherbel als Felix spielt mit dem Publikum, was sehr gut ankommt. Seine Stimme ist kräftig und seine Steppeinlage im zweiten Teil, ist der tänzerische Höhepunkt des Abends.

Zum Publikumsliebling avanciert Silvia Wintergrün als Luise, wenn sie betrunken eine Umbaupause mit einem sehr amüsanten Monolog überbrückt.

Die Väter, Tamas Ferkay (Schokoladenkönig) und Erwin Bruhn (Direktor), sind schauspielerisch und gesanglich auf einem hohen Niveau und überzeugen auch, wenn sie zum Tanz gebeten werden.

Birge Funke als Rosett mag ebenfalls zu begeistern, ihre naive Art die Rolle zu spielen, ist gut getroffen.

Die Choreographien, von Götz Hellriegel und Uli Scherbel (Steppchoreographie) sind gelungen. Sie sind witzig und der Zuschauer bekommt den Eindruck, dass die Darsteller Spaß haben, diese zu tanzen.

Die Gesangseinlagen wurden nur durch ein Klavier (Sehr gut, Andrew Hannan) begleitet, und es wurde ohne Mikros gesungen. Der Verständlichkeit der Texte tat dies aber keinen Abbruch und so konnte man gut erkennen, wie perfekt die Stimmen der Protagonisten waren!

Die Tourneeproduktion der Komödie am Kurfürstendamm ist perfekt gelungen und garantiert einen ganzen Abend Unterhaltung pur!

Text: Nadine Müller